Kategorie: Via Jutlandica

Vom 13. August bis zum 23. August 2020 war eine unserer Gruppenreisen auf der Via Jutlandica unterweges und ist in 9 Tagen von Schleswig bis nach Lübeck gepilgert. Einige Eindrücke und Empfindungen hat die Gruppe in diesem Reisebericht zusammengefasst.

Haben Sie selbst Lust einmal diese Pilgerreise zu erleben, dann ist unsere Tour Lübeck genau das Richtige für sie:

Tour Lübeck - Von Schleswig nach Lübeck

Wunderschöne Schlei

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 1: Schleswig – Missunde

Unser gemeinsamer Jakobsweg startet im wunderschönen Schleswig. Nachdem die meisten Mitpilger sich schon am Vortag diese historische Stadt angeschaut haben, geht es heute direkt los. Zuerst wird das ehemalige Fischerdörfchen Holm (jetzt Stadtteil von Schleswig) durchquert. Mit der Friedhofskapelle in der Mitte und blumengeschmückten Gassen ein echter Augenschmaus.

Die St. Jakobuskirche in Moldenit liegt etwas abseits vom Weg, lohnt aber den Umweg. Den riesigen Kirchschlüssel für eine Innenbesichtigung gibt es bei einer Nachbarin.

Anschließend geht es durch kleine Dörfer bis schließlich wieder die Schlei erreicht wird. Dort können sich die Pilger von der Hitze des Pilgertages durch ein Bad abkühlen.

Treffpunkt für den Rücktransport ist ein kleiner Imbiss mit köstlichen Fischbrötchen direkt an der Fähre Missunde. Was für ein schöner Pilgertag.

Der Strand von Eckernförde

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 2: Missunde – Eckernförde

Der heutige Tag auf dem Jakobsweg startet mit der Fährfahrt über die Schlei. Obwohl die Pilger bei dieser Überfahrt das Gefühl haben, die Schlei sei ein Fluss, ist sie doch eine sehr langgezogene Meeresbucht der Ostsee. Fast wie ein Fjord. Man merkt das spätestens beim erfrischenden Bad in der Schlei: Das Wasser ist leicht salzig.

Auf dem wunderschönen Waldweg oberhalb der Schlei weisen zum ersten Mal ECHTE gelbe Pfeile den Weg. In Burg müssen wir uns leider verabschieden von der Schlei und pilgern bis nach Kosel mit seiner eindrucksvollen, alten Dorfkirche.

Anschließend führt uns der Pilgerweg durch großartige norddeutsche Landschaften und Wälder bis nach Eckernförde. In Eckernförde fühlen sich die Pilger trotz des sommerlichen Gewusels wohl und zum ersten Mal erreichen wir am Eckernförder Strand die schöne Ostsee. Die warmen Temperaturen verführen uns zu einem Bad in den (sanften) Wellen.

Unser gemeinsamer Abend klingt aus mit einem kleinen Pilger-Picknick.

Pilgern wo andere Urlaub machen

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 3: Eckernförde – Gettorf

Der Jakobsweg führte uns heute auf wunderbaren Pfaden an der Ostsee entlang. Nach dem Abschied vom Eckernförder Strand ging es zuerst durch einen Begräbniswald und anschließend auf weiten Waldwegen oberhalb der Ostsee bis wir schließlich wieder zurück zum Strand kamen. Der Naturstrand lud die Pilger ein, ein erfrischendes Bad zu nehmen.

Anschließend leitete uns die Via Jutlandica in Landesinnere Richtung Gettorf. Ostholstein ist auch abseits des Meeres beeindruckend schön.

Gettorf empfängt die Pilger mit einer Kirche mit riesigem Kirchturm. Verwirrend waren die komischen Pfeile auf dem Bürgersteig. Später fanden wir heraus, dass ein Straußenvogel mit einem Eimer gelber Farbe die Spur zum Tierpark gelegt hat.

Weinanbau am Nord-Ostsee-Kanal

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 4: Gettorf – Kiel

Der Jakobsweg im Hohen Norden Deutschlands hat uns heute über Felder und einen Gutshof bis zum Nord-Ostsee-Kanal geführt. Auf einem guten Pfad ging es dann Stunden am Kanal entlang. Langweilig ist uns nicht geworden, da immer wieder „Große Pötte“ und natürlich auch Freizeitkapitäne auf ihren Bötchen an uns vorbeizogen.

Sehr große Freude hatten wir kurz vor Ende des Kanal-Caminos bei einem Picknick im Schatten großer Eichen. Natürlich mit Kanalblick.

Nach nur noch wenig Strecke haben wir dann den Kanal mit einer kleinen Personenfähre gequert. Sehr schön war dann der Weg an der Förde entlang Richtung Kiel. Vorbei an verschiedenen kleinen Häfen und badenden Kieler Kindern erreichten wir die große Fähre, die uns auf die andere Seite der Förde zu unserem Quartier in Dietrichsdorf brachte.

Man kann sich kaum sattsehen in diesem wunderschönen Tal.

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 5: Kiel – Preetz/Schellhorn

Das nette Flüsschen Schwentine war heute den ganzen Tag über unser Wegbegleiter auf der heutigen Etappe des Jakobswegs. Die Strecke von Kiel nach Preetz gilt manchen als einer der schönsten Abschnitte der Via Jutlandica (Ostroute). Wir können bestätigen, dass es ganz sicher eine wunderschöne Strecke ist.

Die Schwentine zeigte sich in all Ihren Facetten: mal schmal und schnell fließend, mal breit und in malerischen kleinen Buchten ausufernd.

Der Jakobsweg an der Schwentine führt auch durch den Wildpark Schwentinental. Hier wurden einige Pilger von einem echten Pfau begrüßt.

Selbst im netten Dörfchen Preetz ist der dortige Kirchsee eigentlich die sehr breite Schwentine. Nach einer kurzen Rast in Preetz ging es am Kirchsee entlang bis nach Schellhorn, wo unsere Unterkunft auf uns wartete.

Ausbilck vom Parnaß-Turm

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 6: Preetz/Schellhorn – Plön

Erstes Highlight heute war die Sophienhof-Kapelle, die sich direkt am Jakobsweg befindet und im 19. Jahrhundert im russisch-orthodoxen Stil errichtet wurde. Besonders erfreut hat die Jakobspilger natürlich der Engel, der eine Kerze in einer Jakobsmuschel trägt. Juhu!

Über viele kleine, manchmal nur mit Platten befestigte Straßen ging es durch eine sehr ländliche Umgebung bis zum Rand von Plön. Dort erwartete die Pilger das nächste „Highlight“: Der Aufstieg auf den Parnaß-Turm. Oben wurden wir durch einen wunderbaren Ausblick auf Plön und seine vielen Seen belohnt.

Plön ist quasi komplett von Seen umzingelt. Wo man auch hinschaut sieht man Wasser. Die Altstadt von Plön mit seiner schönen Nicolai-Kirche liegt genau im Zentrum all dieser Seen.

Nach einer guten Rast mit angemessener Würdigung der Schönheiten von Plön ging es noch ein wenig aus der Innenstadt hinaus zu unserem Hotel, dass sehr praktisch gleich in der Nähe eine Badestrandes am Großen Plöner See liegt.

Abendstimmung am Bischofssee

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 7: Plön – Bosau/Hutzfeld

Der Badestrand lockte am heutigen Morgen die Pilger zu einem ausgiebigen Sonnenbad, der Jakobsweg hat sich mit dem Versprechen wunderschöner Landschaften aber durchgesetzt.

Hinter Plön führte die Via Jutlandica durch urige Wälder und an einsamen Wiesen und Feldern vorbei. Immer mal wieder hatten die Pilger einen tollen Blick auf den Großen Plöner See und auch auf Plön auf der anderen Seeseite mit Nicolai-Kirche und dem großen Schloss.

In Bosau angekommen ging es erst mal weiter nach Hutzfeld. Die Kilometer bis Hutzfeld sparen wir uns morgen. In Hutzfeld soll es in der Bäckerei Schmidt laut Christa Gottschewski (Mitautorin des besonders guten Pilgerführers zur Via Jutlandica) die besten Mandelhörnchen Norddeutschlands geben. Wir alle haben getestet und müssen bestätigen: Ja, die sind echt super.

Übernachtet wurde dann in Bosau (Transfer). Bosau ist bekannt für die angeblich kleinste Kathedrale der Welt. Bischof Vizelin ließ die St. Petrikirche Mitte des 12. Jahrhunderts bauen und starb kurz darauf. Schade.

Bosau ist ein ganz schnuckeliges Dörfchen direkt am Bischofssee. Unsere Unterkunft stellt den Pilgern kostenlos z.B. Bretter für Stand-Up-Paddling zur Verfügung. Einige unserer Pilger trauten sich und hatten nach kurzer Zeit erste Erfolge vorzuweisen.

Am Ende des Abends wurden wir noch mit einem Regenbogen beschenkt.

Jakobsweg mit viel Wetter

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 8: Bosau/Hutzfeld – Ahrensbök

Nach einem reichhaltigen Frühstück hatte der Jakobsweg heute eine Überraschung für uns: Regen!

Doch was ein echter Pilger ist, der wandert auch im Regen. Und zwar mit viel guter Laune. (So war zumindest der Vorsatz.) Nach dem Start in Hutzfeld ging es über nasse Feldwege bis nach Sarau. Zwischendurch kam für kurze Augenblicke sogar die Sonne durch. In Sarau mussten wir feststellen, dass hier an der Via Jutlandica die Uhren anders gehen. Welche Zeit gilt nur für die Einheimischen?

Eindrucksvolle Wolkenberge und immer mal wieder Regen begleitete und bis nach Ahrensbök. Dort belohnten sich einige Pilger für die erlittenen „Qualen“ mit einem wohlschmeckenden Eis in der besten Eisdiele von Ahrensbök.

Auch ein Regentag gehört zu einer richtigen Pilgertour.

Holstentor mit vier der sieben Lübecker Türme

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 9: Ahrensbök – Lübeck

Unsere letzte Etappe auf dem Jakobsweg führte uns von Ahrensbök in die Hansestadt Lübeck. Wie jeden Morgen begann der Pilgertag mit einer kurzen Einstimmung im großen Kreis. Bis zum Zwischenziel nach Curau verlief die Via Jutlandica noch recht ländlich und erfreute das Pilgerauge. In Curau durften wir die neuen Konfirmanden beim Einzug in die Kirche beobachten. Alle waren sehr schick gekleidet.

Ab Curau bis zum Stadtrand von Lübeck ging es leider an einer Landstraße entlang. Diese Strecke und auch den Weg durch die Außenbezirke von Lübeck überwanden die Pilger schnell und erreichten dann voll Freude die Jakobi-Kirche in Lübeck. Dort endete unsere gemeinsame Pilgerreise. Leider.

Nach dem Besuch der Jakobi-Kirche haben wir natürlich noch ausgiebig Lübeck besichtigt und genossen. Ein ganz besonderer Genuss war selbstverständlich das Marzipan aus dem weltberühmten Haus Niederegger. Aber auch für Marzipanverächter hatte Lübeck noch vieles zu bieten. Eine wirklich ganz besondere Stadt hier oben, hoch im Norden Deutschlands.

Alle waren wir traurig, dass diese schöne Reise in einer so freundlichen und angenehmen Gruppe hier zu Ende geht. Vielen, vielen Dank an alle.