Kategorie: Allgemein

Man kann sich kaum sattsehen in diesem wunderschönen Tal.

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 5: Kiel – Preetz/Schellhorn

Das nette Flüsschen Schwentine war heute den ganzen Tag über unser Wegbegleiter auf der heutigen Etappe des Jakobswegs. Die Strecke von Kiel nach Preetz gilt manchen als einer der schönsten Abschnitte der Via Jutlandica (Ostroute). Wir können bestätigen, dass es ganz sicher eine wunderschöne Strecke ist.

Die Schwentine zeigte sich in all Ihren Facetten: mal schmal und schnell fließend, mal breit und in malerischen kleinen Buchten ausufernd.

Der Jakobsweg an der Schwentine führt auch durch den Wildpark Schwentinental. Hier wurden einige Pilger von einem echten Pfau begrüßt.

Selbst im netten Dörfchen Preetz ist der dortige Kirchsee eigentlich die sehr breite Schwentine. Nach einer kurzen Rast in Preetz ging es am Kirchsee entlang bis nach Schellhorn, wo unsere Unterkunft auf uns wartete.

Ausbilck vom Parnaß-Turm

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 6: Preetz/Schellhorn – Plön

Erstes Highlight heute war die Sophienhof-Kapelle, die sich direkt am Jakobsweg befindet und im 19. Jahrhundert im russisch-orthodoxen Stil errichtet wurde. Besonders erfreut hat die Jakobspilger natürlich der Engel, der eine Kerze in einer Jakobsmuschel trägt. Juhu!

Über viele kleine, manchmal nur mit Platten befestigte Straßen ging es durch eine sehr ländliche Umgebung bis zum Rand von Plön. Dort erwartete die Pilger das nächste „Highlight“: Der Aufstieg auf den Parnaß-Turm. Oben wurden wir durch einen wunderbaren Ausblick auf Plön und seine vielen Seen belohnt.

Plön ist quasi komplett von Seen umzingelt. Wo man auch hinschaut sieht man Wasser. Die Altstadt von Plön mit seiner schönen Nicolai-Kirche liegt genau im Zentrum all dieser Seen.

Nach einer guten Rast mit angemessener Würdigung der Schönheiten von Plön ging es noch ein wenig aus der Innenstadt hinaus zu unserem Hotel, dass sehr praktisch gleich in der Nähe eine Badestrandes am Großen Plöner See liegt.

Abendstimmung am Bischofssee

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 7: Plön – Bosau/Hutzfeld

Der Badestrand lockte am heutigen Morgen die Pilger zu einem ausgiebigen Sonnenbad, der Jakobsweg hat sich mit dem Versprechen wunderschöner Landschaften aber durchgesetzt.

Hinter Plön führte die Via Jutlandica durch urige Wälder und an einsamen Wiesen und Feldern vorbei. Immer mal wieder hatten die Pilger einen tollen Blick auf den Großen Plöner See und auch auf Plön auf der anderen Seeseite mit Nicolai-Kirche und dem großen Schloss.

In Bosau angekommen ging es erst mal weiter nach Hutzfeld. Die Kilometer bis Hutzfeld sparen wir uns morgen. In Hutzfeld soll es in der Bäckerei Schmidt laut Christa Gottschewski (Mitautorin des besonders guten Pilgerführers zur Via Jutlandica) die besten Mandelhörnchen Norddeutschlands geben. Wir alle haben getestet und müssen bestätigen: Ja, die sind echt super.

Übernachtet wurde dann in Bosau (Transfer). Bosau ist bekannt für die angeblich kleinste Kathedrale der Welt. Bischof Vizelin ließ die St. Petrikirche Mitte des 12. Jahrhunderts bauen und starb kurz darauf. Schade.

Bosau ist ein ganz schnuckeliges Dörfchen direkt am Bischofssee. Unsere Unterkunft stellt den Pilgern kostenlos z.B. Bretter für Stand-Up-Paddling zur Verfügung. Einige unserer Pilger trauten sich und hatten nach kurzer Zeit erste Erfolge vorzuweisen.

Am Ende des Abends wurden wir noch mit einem Regenbogen beschenkt.

Jakobsweg mit viel Wetter

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 8: Bosau/Hutzfeld – Ahrensbök

Nach einem reichhaltigen Frühstück hatte der Jakobsweg heute eine Überraschung für uns: Regen!

Doch was ein echter Pilger ist, der wandert auch im Regen. Und zwar mit viel guter Laune. (So war zumindest der Vorsatz.) Nach dem Start in Hutzfeld ging es über nasse Feldwege bis nach Sarau. Zwischendurch kam für kurze Augenblicke sogar die Sonne durch. In Sarau mussten wir feststellen, dass hier an der Via Jutlandica die Uhren anders gehen. Welche Zeit gilt nur für die Einheimischen?

Eindrucksvolle Wolkenberge und immer mal wieder Regen begleitete und bis nach Ahrensbök. Dort belohnten sich einige Pilger für die erlittenen „Qualen“ mit einem wohlschmeckenden Eis in der besten Eisdiele von Ahrensbök.

Auch ein Regentag gehört zu einer richtigen Pilgertour.

Holstentor mit vier der sieben Lübecker Türme

Pilgerreise Via Jutlandica – Tag 9: Ahrensbök – Lübeck

Unsere letzte Etappe auf dem Jakobsweg führte uns von Ahrensbök in die Hansestadt Lübeck. Wie jeden Morgen begann der Pilgertag mit einer kurzen Einstimmung im großen Kreis. Bis zum Zwischenziel nach Curau verlief die Via Jutlandica noch recht ländlich und erfreute das Pilgerauge. In Curau durften wir die neuen Konfirmanden beim Einzug in die Kirche beobachten. Alle waren sehr schick gekleidet.

Ab Curau bis zum Stadtrand von Lübeck ging es leider an einer Landstraße entlang. Diese Strecke und auch den Weg durch die Außenbezirke von Lübeck überwanden die Pilger schnell und erreichten dann voll Freude die Jakobi-Kirche in Lübeck. Dort endete unsere gemeinsame Pilgerreise. Leider.

Nach dem Besuch der Jakobi-Kirche haben wir natürlich noch ausgiebig Lübeck besichtigt und genossen. Ein ganz besonderer Genuss war selbstverständlich das Marzipan aus dem weltberühmten Haus Niederegger. Aber auch für Marzipanverächter hatte Lübeck noch vieles zu bieten. Eine wirklich ganz besondere Stadt hier oben, hoch im Norden Deutschlands.

Alle waren wir traurig, dass diese schöne Reise in einer so freundlichen und angenehmen Gruppe hier zu Ende geht. Vielen, vielen Dank an alle.

Obstplantagen mitten im Wald

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 1: Nazaré – Batalha

Heute beginnt meine erste Pilgerreise auf dem Jakobsweg in Coronazeiten. Die Anreise mit Flugzeug von Bremen nach Porto und später mit dem Bus bis nach Nazaré war problemlos. Alle trugen Masken und verhielten sich vorbildlich. Auch später z.B. im Hotel sind alle Menschen sehr gut eingestellt auf die momentane Situation. Sehr gut.

Nazaré ist berühmt für die höchsten Surfwellen der Welt. Ich gehe vom Busbahnhof aber gar nicht erst zum Strand, sondern direkt auf den Caminho nach Batalha. Heute liegt bei schwül-warmen Wetter eine längere Pilgerstrecke vor mir. Es geht erst lange durch den Wald. Hier wird an den unzähligen Pinien Harz gewonnen, das später zu vielen verschiedenen Dingen verarbeitet wird (u.a. auch zu Kosmetika).

Im Tagesverlauf geht es durch viel ländliches Gebiet mit kleinen Dörfern und noch kleineren Dorfbars. Auch hier tragen fast alle Maske.

Ziel heute ist das nette kleine Städtchen Batalha. Hier treffen wir auch auf den Höhepunkt des heutigen Pilgertags: Die gotische Klosterkirche von Batalha. Schon beim Pilgern auf dem Jakobsweg kurz vor dem Etappenziel tauchte die Silhouette dieser wunderschönen Kirche auf.

Der Tag klingt aus mit einem Kaltgetränk auf dem Platz vor diesem fantastischen gotischen Gotteshaus.

Die Basilika von Fátima

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 2: Batalha – Fátima

Heute hält der Jakobsweg eigentlich eine kurze Strecke von 16,9 km für mich bereit. Leider gibt es einige Berge und zudem ist heute wohl der heißeste Tag auf dieser Pilgerreise. In den nächsten Tagen soll es ein bisschen abkühlen und so wird das Pilgern komfortabler.

Bis heute Morgen hatte ich ganz verdrängt: Fátima ist ja von Hügeln umgeben, die es zu erklimmen gilt. Berge sind sehr schön anzusehen, aber in der Regel sehr unpraktisch. Besonders bei mehr als 30 Grad. Insgesamt gab es drei knackige Steigungen die zu bewältigen waren. Immer aber wurde ich von schönen Aussichten (und Dorfbars auf dem „Gipfel“) belohnt.

Es ging durch viel schöne Landschaft und einige kleinbäuerliche Dörfer mit kleinen Feldern und Obstplantagen. Die Menschen am Weg sind alle sehr freundlich und interessiert an durchwandernden Pilgern.

Beeindruckt haben mich die vier alten Portugiesen, die auch bei 30 Grad in ihrer Stammkneipe beim Kartenspielen nicht ihre Masken abgenommen haben.

In Fátima angekommen bin ich zuerst zum Heiligen Bezirk mit der Basilika gepilgert und habe dort meine Gebete verrichtet.

Alles war sehr ruhig beim „Nationalheiligtum“ der Portugiesen. Ich selbst habe Fátima noch nie mit so wenigen Pilgern gesehen.

Morgen geht es mit viel Elan Richtung Norden nach Leiria.

Einsame Pinie am Jakobsweg oberhalb der "Baumgrenze"

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 3: Fátima – Leiria

Etwas niedrigere Temperaturen (nur bis 27°C) und eine leichte Brise machten die heutige Etappe auf dem Jakobsweg nach Leiria erträglich. Der Tag begann mit einem sehr schönen Weg aus Fátima heraus. Der Pilger ist sehr schnell im Grünen und nur der Lärm der Autobahn stört am Anfang ein bisschen.

Es wurde aber zunehmend einsamer und irgendwann war ich ganz allein in der Natur. Gefühlte 15 km ging es einsam durch Wälder und über den Höhenzug, der Fátima vom Rest der Welt trennt. Die Natur dort oben und auch die fantastischen Aussichten haben mich an die Maragateria und die Leoner Berge erinnert. Wunderschön.

Der Weg nach Leiria hinein war nach der langen Ruhe erst mal schwierig. Viele Autos und viel Lärm. Aber die Innenstadt dieses netten Städtchens belohnt den Jakobspilger für den vorangegangenen Zivilisationsschock.

Gemütlich auf einem der vielen schönen Plätze Leirias klingt der Tag aus.

 

Die Burg von Leiria im Morgenlicht.

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 4: Leiria – Aroeira

Der Jakobsweg musste heute Morgen erst mal warten. Ich habe mich so in die Plätze Leirias verliebt, dass ich mir auf einem davon ein gemütliches Frühstück gegönnt habe. Zum meinem sehr großen Glück kam auch noch ein Straßenmusiker dazu, der wirklich großartig war.

Anschließend musste dann doch gepilgert werden: Erst mal aus der Stadt heraus und dann lange am Fluss Lis entlang. Hier und auch den weiteren Tag über war die ausgeklüngelte Bewässerungstechnik der portugiesischen Kleinbauern zu bewundern. Selbst kleinste Felder sind noch über handgegrabene Kanälchen an das Bewässerungssystem angeschlossen.

Erstes Ziel war das nette Dörfchen Amor (Was ein schöner Name!). Hier erzählten mir zwei Hausfrauen die Geschichte von Dom Dinis, dem die Wasserstelle bei der Kirche geweiht ist. Über schöne Waldwege führte der Caminho nach Monte Real. Das sehr verspätete Mittagessen war sehr notwendig und hat gemundet. In einem noch richtigen Tante-Emma-Laden konnte ich alles finden für das Picknick am Abend am Pool.

Zum Pilgerglück hat ein guter Mensch eine Bohle zu Bachquerung ausgelegt.

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 5: Aroeira – Paiâo

Happy Jakobustag!

Der Tag auf dem Jakobsweg begann heute mit einem schönen Waldweg, der dann später etwas sandig wurde. Eigentlich noch gut zu begehen, aber doch anstrengender als auf festen Pfaden zu pilgern.

In Guia habe ich mich dann für die Mühe mit einem fantastischen Kaffee belohnt. Hinter Guia ging es dann auf kleinen, schönen Sträßchen durch „Streubesiedlung“. Der Pilger bekam viel vom alltäglichen Leben der Menschen, die hier leben, mit. Und zu meinem allergrößten Glück traf ich ausgerechnet in einer Hungerphase einen mobilen Obst- und Gemüseladen. Das Besitzerehepaar strahlte so viel Freude aus, dass es extrem ansteckend war.

Ziel der Etappe ist ein kleines, aber lebendiges Dörfchen mit einer gemütlichen Familienpension.

Ich lasse jetzt den Abend in der Dorfkneipe von Paiâo ausklingen. Benfica spielt um die Meisterschaft und fast alle Senioren des Dorfes haben sich eingefunden, um ihren Verein zu unterstützen.

Und für morgen freue ich mich schon auf das Wiedersehen mit dem Atlantik und auf den schönen Strand von Figueira da Foz.