Entspannte Pilgerrast mit traumhafter Aussicht.
Entspannte Pilgerrast mit traumhafter Aussicht.

Pilgerreise Nazaré – Porto – Tag 12: Furadouro – Espinho

Der heutige Tag auf dem Jakobsweg begann wie gewohnt nebelig. Schon gestern Nacht gegen 23.00h zogen feuchte Nebelschwaden durch Furadouro. Und das Ende Juli. Fürs Pilgern ist das allerdings klasse. Ich habe gehört, in Deutschland sind es deutlich über 30 Grad. Wie unangenehm.

Die erste Tagesüberraschung war ein kleiner Fischmarkt inklusive Auktion am Dorfrand. Halbe und ganze Kilo Fisch wurden an die Dorfbevölkerung und sicher auch an den einen oder anderen Restaurantkoch versteigert.

Anschließend ging es sechs Kilometer geradeaus durch den Wald. Durchaus interessant. Sehr schöner Dünenwald.

Nach dem ein sehr schönes Feuchtgebiet hinter den Dünen auf Holzstegen passiert wurde, ging es eigentlich nur noch am Strand entlang.

Die Strände wurden voller und das ganze Ambiente immer städtischer. Noch den vielen Tagen Pilgern durch die Provinz war das schon gewöhnungsbedürftig.

Espinho gehört zwar nicht zu Porto, aber irgendwie doch zum Großraum und ist entsprechend quirlig und laut. Ich habe mich zur Entspannung an den Strand gesetzt und den Surfern bei ihrer vergeblichen Suche nach der perfekten Welle zugeschaut. Sehr meditativ. Zum ersten Mal habe ich auch versucht, Fotos davon zu machen. Schaut mal.

Sitze jetzt auf dem Balkon eines Surferhostels und höre dem Autokorso beim Hupen zu. Die Fußballmannschaft von Porto hat gegen den Erzfeind Benfica gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Ich überlege morgen gar nicht ganz nach Porto hinein zu gehen, um mir den Großstadtstress zu sparen. Porto kenne ich ja schon. Wahrscheinlich fahre ich zu Han in Ponte de Lima und übernachte dort.

Nun hoffe ich, dass die Fans irgendwann aus den Autos aussteigen und in die Bars gehen, damit ein armer Pilger endlich schlafen kann.

Hier an der Küste ist es schon ein wenig anders als im Inland. Viel mehr Menschen sprechen Spanisch oder Englisch, was meinem Portugiesischtraining nicht gerade gut tut. Und vieles ist natürlich ein bisschen touristischer. Ich bin froh über die ersten Pilgertage im Inland. Es war ein anderes Portugal, sehr ehrlich. Und ich vermisse die kleinen, urigen Dorfbars mit einem Durchschnittsalter der Besucher von jenseits der 70.

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